Naikoon – Agate Beach and Misty Meadows Provincial Park

Naikoon – Agate Beach and Misty Meadows

Der “Naikoon Agate Beach und Misty Meadows Provinzpark” umfasst Sandstrände auf einer Länge von hunderten von Kilometern, die jedes Jahr unzählige Besuchern anziehen. Ausgehend von Rose Point an der nordöstlichen Spitze von Graham Island (der grössten Insel der Queen Charlotte Islands) formen breite, endlose Sandstrände sowohl die östlichen als auch nördlichen Grenzen dieses einzigartigen Parks. Viele Besucher kommen hierher, um die felsigen und sandigen Strände und Buchten zu erkunden und Steine zu sammeln.

Der Park von einer Grösse von knapp 70.000 Hektar ist Teil der Hecate Einsenkung, die zwischen den Bergregionen im Westen und denjenigen der Küstenregion des Festlandes im Osten liegt. Der grösste Teil der Topografie des Parks geht auf Gletscherablagerungen zurück. Im Nordosten befindet sich der höchste Punkt des Parks, Argenaut Hill (150m ü.M.) Der 100 Meter hohe Tow Hill mit seinen Basaltformationen ist ein bekanntes Landschaftsmerkmal am Nordstrand.

Das ganze Jahr über ist das Klima hier mild und von feuchten Luftmassen des Pazifiks bestimmt. Kühles, regnerisches und nebliges Wetter sowie starke Winde können jederzeit auftreten. Camper und Wanderer müssen stets mit warmer Kleidung und Regenschutz ausgestattet sein.

Geschichte:
Der erste Europäer, der die Queen Charlotte Islands erreichte, war Juan Perez, der die steilen Felsenabschnitte auf den Langara Islands erkundete. Diese wurden im Juli 1787 von Kapitän George Dixon nach dessen Schiff “Queen Charlotte” benannt.

Siedler begannen Anfang des 19. Jahrhunderts auf den Queen Charlotte Inseln Landwirtschaft zu betreiben. Viele wählten die Gegend um Naikoon Park, pflanzten Gemüse an, züchteten Vieh und suchten nach Gold an den Sandstränden. Zahlreiche Siedler mussten jedoch noch vor der Grossen Depression aufgeben: die Bewässerung war nicht gut genug, Regionen schlecht erreichbar, der erste Weltkrieg trat ein und Absatzmärkte schwanden. Viele Ortsnamen in dieser Region sind Zeugen dieser Vergangenheit.

Kulturelles Erbe:
Die Queen Charlotte Inseln werden auch „Misty Islands“ genannt. Nicht nur wegen des feuchten und milden Klimas, sondern auch wegen der Mystik um die lokalen Natives, die „Haida“ Indianer. Diese waren legendäre Seefahrer mit einem Hang zum Abenteuer. Weltweit bekannt sind die Haida v.a. wegen ihrer Handwerkskunst. Majestätische Totem Poles aus Zedernholz, Steinfiguren sowie weitere Schnitzereien und feinste, handgefertigte Körbe und Hüte aus Fichtenwurzeln waren einst Indikatoren für das Reichtum und Prestige eines Stammes.

Fauna:
Heimische Tierarten in diesem Park sind u.a. der Schwarzbär, der Marder, Flussotter, sowie verschiedene andere Säugetiere, die die Überquerung vom Festland zu den Insel geschafft hatten. Auch Delphine und der Schweinswal sind hier zu finden. Seehunde sind regelmässig am Rose Spit, sowie entlang der nördlichen und östlichen Strände zu sehen. Seehunde („Northern fur seals“) und kalifornische Grauwale ziehen im Mai und Juni gen Norden.

Der Maultierhirsch wurde vor 80 Jahren eingeführt und hat sich aufgrund der Abwesenheit von Feinden sowie einem Reichtum an Nahrung stark vermehrt. Andere Tierarten wie der Waschbär, das rote Eichhörnchen, der Biber und die Bisamratte wurden eingeführt. Kleine Herden an Wildvieh, Restbestände einstiger Herden aus vergangenen Siedlerzeiten, finden sich entlang der Ostküste. Die Vogelpopulation auf den Charlottes ist der des nahe gelegenen Festlandes ähnlich, obwohl es viele Arten nicht geschafft haben, die Hecate-Enge zu überqueren.

Rose Spit ist ein exzellenter Ort, um Wandervögel auf ihrem Flug gen Süden zu beobachten. Meeresströmungen bringen hier viel Nahrung an die Wasseroberfläche, was vor allem ozeanische Arten anzieht, die man normalerweise selten von der Küste aus beobachten kann. Kraniche finden sich hier ein, nachdem sie in den Sümpfen des Parks ihre Nester verlassen haben und es gibt unzählige Küstenvögel.

Camping:
Es gibt zwei Zeltplätze, für die man keine Reservierung benötigt. Misty Meadows Campground (30 Plätze für Camperwagen, sowie 10 Zeltplätze) sind in der Nähe des Park Headquarter bei Tlell. Einrichtungen mit Toiletten, fliessend Wasser, Picknickbereich vorhanden. Der Agate Beach Campground (32 Plätze für Camperwagen sowie 11 Zeltplätze) hat eine Küche, Plumstoiletten und Wasser. Im Park ist wildes Zelten erlaubt. 3 einfache Hütten befinden sich entlang East Beach nahe der Mündung der Flüsse Cape Ball und Oceanda, sowie am Fife Point.

Der Park ist das ganze Jahr geöffnet. Von Mai bis September muss eine Gebühr einrichtet werden. Campground Hosts stehen oft am Misty Meadows Campground während der Sommermonate für Fragen zur Verfügung.

Lassen Sie extreme Vorsicht mit offenem Feuer, Streichhölzern und Zigaretten walten. Benutzen Sie kleine Kocher. Die Flüsse des Parks dienen als Trinkwasser. Helfen Sie, das sensible Gleichgewicht des Wassersystems im Park aufrecht zu erhalten, indem Sie sich selbst oder ihre Wäsche und das Geschirr mindestens 30 m vom Fluss oder den Seen entfernt waschen. Nehmen Sie hier keinen Fisch aus.

ATV-Fahrzeuge sind auf dem Zeltplatz nicht erlaubt. Sie müssen mit einem Trailer an den Strand gebracht werden. Sollten Sie Umweltschäden sehen, melden Sie diese bitte der Naikoon Park Office in Tlell unter (250) 557-4390.

Richtlinien im Park:
In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach der Benutzung von motorisierten Fahrzeugen in Parks verstärkt. Um das sehr sensible Ökosystem des Naikoon Parks zu schützen, werden Wanderer, Fischer, Fahrradfahrer und die Benutzer von motorisierten Fahrzeugen gebeten, die Richtlinien genau zu befolgen. Unter anderem:

Die Benutzung von ATVs ist im Naikoon Park nicht gestattet.

Fahren Sie nicht auf der Landzunge Rose Spit: diese beheimatet seltene Pflanzengemeinschaften und ist immens wichtig für viele lokale und Wandervögel.

Dünengebiete: Besucher werden gebeten, nicht auf den Sanddünen zu fahren oder zu wandern, da die Benutzung die Erosion verstärkt, Pflanzen und historische Kultstellen zerstört und Wurzelwerk freilegt. Sobald das stabilisierende Gras abgestorben ist, verstärkt sich die Winderosion: Dünen verschieben sich und begraben Wald, Wanderwege und Zeltplätze.


Zugang:
Der Park ist 26km nordöstlich von Masset, an der nördlichen Spitze von Graham Island gelegen. Fahren Sie nördlich auf Highway 16 von der Skidegate BC Ferry nach Masset; weiter geht es gen Nordosten von der Stadt Masset auf der Autobahn über den Fluss Sangan in das Gebiet von Tow Hill bis zum Naikoon Provinzpark. Die Parkgebäude befinden sich im südöstlichen Ende des Parks bei Tlell, auf dem Highway südlich der Brücke über den Tlell Fluss. Masset ist der Zugangsort zum Park.